Abtreibungsdebatte

Die Entscheidung über Leben und Tod

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Abtreibungen in Deutschland bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei. Symbolbild
05. Juli 2022
Die ewige Debatte um Selbstbestimmung: Seit Jahrzehnten kämpfen viele Frauen für ihr Recht, abtreiben zu dürfen. Während der Supreme Court nun das Abtreibungsrecht in den USA verschärft, wird es in Deutschland weiter gelockert.

Der Deutsche Bundestag schaffte erst kürzlich den Paragraphen §219a im Strafgesetzbuch ab. Dieser Paragraph bezieht sich auf das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. Durch das Verbot war es Praxen und Kliniken bislang untersagt, über die unterschiedlichen Methoden bei Abtreibungen zu informieren. Diese Entscheidung ist ein Schritt in Richtung Liberalisierung der Abtreibungsgesetze in Deutschland.

Gesetzeslage in den USA

Während die deutsche Regierung mehr Freiheiten bei Schwangerschaftsabbrüchen schafft, bewegen sich die USA in die entgegengesetzte Richtung. Der Oberste Gerichtshof der USA hat jetzt das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Sechs der neun Richter*innen stimmten für diese Entscheidung, wie der Supreme Court am vergangenen Freitag mitteilte.

Seit 1973 sind Schwangerschaftsabbrüche in allen Bundesstaaten der USA legal. Das wurde über das Grundsatzurteil Roe v. Wade beschlossen. Mit dem neuen Urteil des Supreme Courts können die 50 Bundesstaaten unabhängig voneinander über die Rechte bei Schwangerschaftsabbrüchen entscheiden. Gerade in den konservativen Staaten drohen Abtreibungen dann größtenteils verboten zu werden.

Was genau es mit dem Urteil Roe v. Wade auf sich hat und ob die Debatte auch eine Signalwirkung auf die deutsche Gesetzgebung haben kann, erfahrt ihr in unserem Erklärvideo. 

 

Disclaimer: Das Video wurde bereits vor der Urteilsverkündung produziert.

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Spätabtreibungen in Deutschland

Im Vergleich zu den USA sind Abtreibungen in Deutschland grundsätzlich gesetzeswidrig. Nur unter bestimmten Voraussetzungen bleiben Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche straffrei. Danach gelten sie als Spätabtreibungen und sind sehr umstritten. Was aber, wenn die Gesundheit des ungeborenen Kindes oder der Mutter bedroht ist? Und wie gehen Schwangere mit der Entscheidung über Leben und Tod um? In unserer Folge von edit.erklärt gehen wir der Sache auf den Grund. Von der rechtlichen Lage, über die Gründe, bis hin zum Eingriff und dessen Folgen erklären wir alle wichtigen Fakten zum Thema Spätabtreibungen. 

Triggerwarnung: Der Podcast behandelt medizinische und emotionale Details zum Thema Abtreibung und die Tötung eines ungeborenen Kindes. Manche Zuhörer*innen könnten die besprochenen Inhalte belasten.