Krieg und Kultur

„Kunst ist meine Sprache und Therapie“

30. Juni 2022
Kriegstreiber missbrauchen Kulturgüter zum Schüren von Angst und Patriotismus. Erst seit dem 17. Jahrhundert wird das Leid des Krieges in der Kunst und Literatur thematisiert. Wie eine geflüchtete Künstlerin heute mit ihren Erfahrungen umgeht, erfahrt ihr in unserem Beitrag.

Rasha Deeb wollte Künstlerin in Syrien werden. Als die Gefahr in ihrer Heimat immer größer wurde, musste die damals 26-Jährige aus Angst vor dem Islamischen Staat fliehen. Nach wochenlanger Flucht kam die Studentin in Deutschland an. Ohne Familie. Seit mittlerweile acht Jahren verarbeitet sie ihre Erlebnisse in der Malerei und hilft mittlerweile Frauen und Kindern aus der Ukraine. In ihrem Atelier erzählt sie unseren Redakteur*innen, welche Kraft ihr die Kunst gibt.

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Krieg in der Literatur

So wie Rasha versucht, ihre Erlebnisse in der Malerei widerzuspiegeln, haben schon früher zahlreiche Schriftsteller*innen Kriege in ihren Werken verarbeitet. Doch erst seit dem 17. Jahrhundert stellen Autor*innen das Leid und die Brutalität in den Vordergrund. Zuvor nutzten beispielsweise Homer oder Shakespeare ihre Werke, um die Menschen für den Krieg zu begeistern.

Im Podcast sprechen unsere Redakteur*innen mit dem Literatur- und Geschichtswissenschaftler Peter Riedl über den Grund für die inhaltliche Wende und andere Entwicklungen in der Kriegsliteratur.

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Die Redakteur*innen Finn und Celine mit dem Literaturwissenschaftler Peter Riedl über Krieg in der Literatur. | Quelle: Celine Imensek

Hilfe bei Traumata

Egal ob auf Bildern oder in Büchern. Zeigen Künstler*innen in ihren Werken die schlechten Seiten des Krieges auf, reagieren sie mit ihrer Kunst meist auf vergangene Ereignisse. Über die Kämpfe im Osten der Ukraine, die 2014 begonnen haben, wurden genauso Romane geschrieben wie schon über den Ersten Weltkrieg. 

Sich in der Malerei, Musik oder beim Schreiben auszuleben, hilft Menschen dabei, Schicksalsschläge zu verarbeiten. Auch wenn es den nächsten nicht verhindern kann. So sagte bereits der Psychologe Sigmund Freud: „Die Funktion der Kunst besteht darin, aufzubauen“.