Eigener Song

Feuer und Flamme für Musik

25. Jan. 2023
Allein im Feuer zurückbleiben. Das Gefühl, in der erlöschenden Flamme einer unerwiderten Liebe zu stehen. Dieses Empfinden haben Henry, Lionie und Alex in dem Lied „Inferno” zum Ausdruck gebracht. Wie sieht es aus, wenn an der HdM ein Song entsteht? Ein Blick hinter die Kulissen

Die musikalische Laufbahn von Lionie, Henry und Alex nahm mit Flöte, Oboe und Geige einen typisch klassischen Anfang. Ihr Song „Inferno” erinnert daran aber nicht. Ein melancholischer Gitarrensound mit verträumter Melodie gibt die Stimmung vor. Was zuerst nach stiller Glut klingt, wird im Refrain zum lodernden Feuer. Der Schmerz einer einseitigen Liebe nimmt mit „Inferno” Gestalt an. Das Lied haben sie im Rahmen des Studiumengangs Audiovisuelle Medien produziert. Wir haben Prozess und Künstler*innen kennengelernt.

 

„Is my heart not enough, feels like you’re not even trying, when you gave up I was just about to start the fire”

Lyrics, Inferno

Obwohl die Künstler*innen selbst vor allem Metal hören, war das Genre des Songs schnell klar: Mit Alternative Indie Rock probieren sie sich in etwas Neuem aus. Ihre Passion für Audioproduktion haben bei diesem Projekt alle ausleben können. Sängerin Lionie schrieb die Lyrics, Henry spielt Gitarre, Alex ist für Recording und Mixing zuständig. Sie nennen das Projekt stolz „zu hundert Prozent Eigenproduktion”.

Während der Entstehung war die Gruppe vor allem an zwei Orten zuhause, im Tonstudio der HdM und im eigenen Homestudio von Teammitglied Alex. Henry findet: „Ein Tonstudio ist Luxus, aber wir leben in einem sehr coolen Zeitalter, wo man zuhause Produktionen auf industriellem Standard machen kann.” Es war also eine richtige Studentenbuden-Produktion. 

Ob sie nervös sind, wenn sie Anderen das Lied vorspielen? Nein, sagt Lionie. Nur eine Liedzeile ist ihr vor Professoren etwas unangenehm: „when we fuck around…” singt sie direkt am Anfang. Allzu viele Gedanken müssen sie sich um die Meinung der Professor*innen aber nicht machen. Sie geben den Studierenden zwar Feedback und Impulse, doch die Gestaltungsfreiheit bleibt allein bei den Musiker*innen. 

Einen Künstlernamen hat die Gruppe nicht. Bisher brauchen sie den auch nicht, denn auf Streaming-Diensten dürfen sie ihr Projekt nach Regeln der HdM nicht veröffentlichen. Fest steht: Alle drei Künstler*innen wollen auch in Zukunft ihrer Leidenschaft nachgehen. Lionie und Alex etwa haben Pläne, eigene Songs herauszubringen. Ob die drei als selbstbetitelte Metalheads beim Indie-Genre bleiben oder nicht – zur Klassik werden sie wahrscheinlich nicht mehr zurückkehren.

„Inferno" wird nach der MediaNight auf HdM Stage, dem Projekt- und Medienarchiv der HdM, veröffentlicht.