Ernährung

Umweltschutz auf dem eigenen Teller

Was auf dem Teller liegt, spielt eine große Rolle für die Umwelt.
11. Dez. 2018

Umweltschutz scheint mehr in Gesellschaft und Politik angekommen zu sein: Kohleausstieg, Diesel-Fahrverbote und erneuerbare Energien. Welche schwerwiegenden Folgen der Konsum tierischer Produkte auf Klima und Umwelt hat, kommt selten zur Sprache. Es muss endlich mehr Bewusstsein dafür geben. Ein Kommentar.

Der Verzicht auf Fleisch oder gar jegliche tierische Produkte wird häufig als radikales Hirngespinst abgetan – ein Trend, der wieder vergeht. Der aktuelle Sonderbericht des Weltklimarats IPCC zeigt jedoch, wie dringend ein Umdenken ist: Der Bericht legt dar, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nur durch schnelles Handeln möglich sei.  Letzte Rettungsversuche sind neben grundlegenden politischen Maßnahmen auch alltägliche Entscheidungen jedes einzelnen Bürgers, wie auch ein geringerer Fleischkonsum. Der gesundheitliche Aspekt einer rein pflanzlichen Ernährung mag die Geister scheiden, aber die Wirkung auf unsere Umwelt ist nicht zu leugnen. Es geht nicht mehr nur um Essgewohnheiten. Es geht um die Zukunft unserer Erde.

Nur am Sonntag Fleisch zu essen, ist Geschichte: Unsere Konsumgesellschaft hat einen zügellosen Fleischverzehr geschaffen – aber wenig Bewusstsein für die Konsequenzen. Steaks zu brutzeln und Milch zu schlürfen hat eben nicht nur gravierende Folgen für Tiere und Gesundheit, sondern auch für unsere Umwelt. 

Tierische Umweltschäden

Eine neue Oxford-Studie zeigt, dass tierische Produkte 60 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgase verursachen und dabei 83 Prozent des Farmlandes verbrauchen. Kein Wunder – bei etwa 70 Milliarden getöteten Tieren jedes Jahr. Für ein Kilogramm Rindfleisch benötigt man bis zu 15 000 Liter Trinkwasser, während Menschen andernorts verdursten. Tierische Produkte zu vermeiden, ist daher mit der wirksamste Weg, um selbst die Umwelt zu entlasten. Sicherlich: Die Politik muss endlich aufwachen und reagieren. Aber solange in den Köpfen der Bevölkerung keine Lichter aufgehen, dass jede Frikadelle Konsequenzen hat, werden auch unsere Gesetzgeber nichts ändern. Der anklagende Finger darf nicht nur gen Politik zeigen, man muss das eigene Handeln überdenken: Linsen statt Hack.

Der IPCC Bericht macht eines klar: Wir können die Erderwärmung nicht mehr komplett aufhalten. Aber wir können verhindern, die Zwei-Grad-Marke zu erreichen, da diese unumkehrbare Klimaveränderungen ins Rollen bringen könnte. Solange Menschen leben, werden sie die Erde durch ihre bloße Existenz verpesten. Doch jeder kann seinen Beitrag leisten, das Ausmaß möglichst gering zu halten, anstatt nur über die Politik zu nörgeln und eigene Möglichkeiten zu leugnen. Und sich eines bewusst machen: Klimaschutz beginnt auf dem eigenen Teller.