CO2-Steuer

Bezahlen für den Umweltschutz

Mit einer CO2-Steuer können wir dem 1,5 Grad Ziel endlich näher kommen.
20. Jan. 2023
Verzerrte Preise und zu wenig Regelungen im Markt sind Auslöser für die bisher gescheiterte CO2-Einsparung in Deutschland. Ist die CO2-Steuer eine Lösung? Ja, wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen wollen. Ein Kommentar.

Jedes dritte der 2022 neuzugelassenen Fahrzeuge in Deutschland war ein SUV. Heutzutage, wo ein Großteil der Menschen angeben ihren Lebensstil aufgrund des Klimawandels zurückzustellen, ist das eine ziemlich hohe Zahl. Der Klimawandel ist den meisten zwar wichtig, aber die Herausforderung, dann doch auf den Urlaub, das Eigenheim und den SUV zu verzichten ist dann doch oftmals zu groß. Hier könnte die CO2-Steuer ins Spiel kommen.

Eine Art CO2-Steuer wurde in Deutschland 2021 schon eingeführt, indem Mieter, Vermieter und Autofahrer auf Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel einen CO2-Preis zahlen. Der entsteht, weil CO2-Zertifikate ge- und verkauft werden müssen. Doch die CO2-Steuer, die wir benötigen, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen ist etwas breiter aufgestellt. Sie würde nämlich den Preis eines Produkts, anhand deren CO2-Emissionen, ansteigen lassen. Also würde man für die Emissionen der Herstellung und des Transports als Käufer mitbezahlen. So hätte man eine Entschädigung in Form von Geld und muss nicht unbedingt auf seinen Lebensstil verzichten. Und so würden zum Beispiel die Erdbeeren aus Spanien mehr kosten als bisher, da wir die CO2-Emissionen mitbezahlen müssten.

Da die Industrie für über 20% des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich ist, müssten auch diese eine CO2-Steuer bezahlen. Das könnte über einen Zertifikate Handel passieren, bei dem für einen bestimmten Preis die Berechtigung, eine Tonne CO2 ausstoßen zu dürfen, gekauft wird. 

Professor Doktor Tobias Popovic, Professor im Bereich nachhaltige Finanzen an der hft-Stuttgart sagt dazu: „Je höher der CO2-Preis desto besser. Natürlich tut es weh, aber es tut and den richtigen Stellen weh.“ Zudem erklärt er, dass die verursachten Schäden gerecht denjenigen zugeordnet werden können, die auch dafür verantwortlich sind. Denn je höher das Einkommen einer Person ist, desto höher ist in den meisten Fällen auch ihr CO2-Ausstoß. Das liegt daran, dass ihr Konsum und Eigentum meist höher, größer und mehr ist. Somit würden die Schäden gerecht an diejenigen verteilt werden, die auch verantwortlich dafür sind. Jeder bezahlt seinen Schaden.

Je höher der Preis, desto besser. Natürlich tut es weh, aber es tut an den richtigen Stellen weh.

Tobias Popovic - Professor für nachhaltige Finanzen an der hft-Stuttgart
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Zahlen und Fakten zum Thema CO2-Steuer | Quelle: Hannah Walter

Die hohen Preise wären eine große Belastung für Menschen mit geringem Einkommen. Diese haben sowieso schon Schwierigkeiten durch den Monat zu kommen. Die Einkommensstärkeren, können es sich weiterhin leisten. Deshalb gibt es Konzepte des Sachverständigenrates, indem ein Teil des gewonnenen Geldes sozial ausgewogen an die Bürger*innen wieder zurückgezahlt wird. Der andere Teil kann in die Erweiterung erneuerbaren Energien gesteckt werden. Zusätzlich könnten Stromkosten und Sozialversicherungsbeiträge gesenkt werden.

Andere Länder wie Schweden haben schon bewiesen, dass die CO2-Steuer funktionieren kann. Diese zahlen nämlich für einen Kubikmeter Heizöl 5.559 Kronen (Ca. 500€). So wurden die Bürger dazu geleitet klimaneutrale Luft-Wärme-Anlagen zu betreiben.

Der Ansatz der CO2-Steuer ist gut. Es könnte uns durch die Stupser und Leitplanken dazu bringen bedachter zu konsumieren, ohne etwas verbieten zu müssen. Außerdem könnte das Geld nachhaltig investiert werden, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Und ich bin mir sicher, dass wir das auch können.

Hier könnt ihr euren CO2-Ausstoß selbst berechnen.