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Queer Culture
„Akzeptanz ist das Minimum“

Menschen halten Luftballons in Farben der Transgender-Community | Bild: aus „Reality Check: Queer Culture in Stuttgart.“

Queer Culture „Akzeptanz ist das Minimum“

Menschen halten Luftballons in Farben der Transgender-Community | Bild: aus „Reality Check: Queer Culture in Stuttgart.“
 

27 Jan 2022

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese zu bewahren, bedeutet mehr als nur Akzeptanz zu fördern. Ferdinand Kubiak und sein Team haben einen Film produziert, der sich mit dem Leben als Teil der Queer Community beschäftigt.

Paulina Bahr

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Franziska Weber

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Das Infragestellen alter Weltbilder kann für viele eine Herausforderung darstellen. Bei einigen reicht der Kontakt mit der Queer Community nicht über Akzeptanz hinaus. Doch gehört zu einem erfüllten Leben nicht mehr, als akzeptiert oder schlichtweg toleriert zu werden?

„Akzeptanz und Toleranz sind das Minimum, es sollte weit darüber hinausgehen“, findet Ferdinand Kubiak. Im Rahmen der MediaNight Berichterstattung haben wir uns mit ihm getroffen, um sein Projekt näher kennenzulernen. Er ist Teil des Teams, das den Kurzfilm „Reality Check: Queer Culture in Stuttgart“ ins Leben gerufen hat. Drei Interviewpartner*innen sollen aufklären und die Aufmerksamkeit auf Probleme lenken, die in Deutschland zu lange übersehen wurden.

Die Kurzdokumentation will eine Zielgruppe ansprechen, die sich gar nicht oder nur wenig mit der Queer Community auseinandersetzt. Die große Herausforderung sieht Kubiak darin, mehr Verständnis zu schaffen, ohne belehrend zu wirken.

Im Rahmen des Films hat die Gruppe mit Vertretern von zwei Stuttgarter Organisationen geredet. Zum einen Rebecca Rottler, die sich mit „Regenbogenfamilien“ für die Familienvielfalt in Stuttgart einsetzt. Zum anderen Holger und Sam von der Organisation 100%Mensch, die eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Queer Community fordert.

Laut Kubiak ist systematische Diskriminierung in Deutschland immer noch aktuell. Diese ist jedoch unter einem Haufen Bürokratie versteckt und reicht von diskriminierender Sprache bis zu übergriffigen Fragen im Prozess der Geschlechtsumwandlung. Zudem sind umfassende Aufklärung und Kommunikation notwendig, um gegen Klischees und Stigmata in unserer Gesellschaft vorzugehen.

Was können wir tun?

„Es wird immer Menschen geben, die man nicht überzeugen kann“, meint Kubiak. „Dennoch kann jeder auf seine eigene Art und Weise zu einer queer-freundlicheren Welt beitragen“. Die einen fühlen sich auf Demos und in aktivistischen Vereinen wohl, die anderen zeigen ihre Unterstützung, indem sie im eigenen Umfeld aufklären. Der erste Schritt ist zuzuhören, statt wegzusehen.

Erstmals zu sehen ist die Kurzdokumentation Im Rahmen der MediaNight am 27. Januar 2022.

Spenden werden in einer Spardose gesammelt. | Bild: Screenshot aus “Reality Check: Queer Culture in Stuttgart.”
Ausschnitt aus der Produktion des Films. | Bild: Screenshot aus “Reality Check: Queer Culture in Stuttgart.”