Smart-Home

Warum kompliziert, wenn es auch smart geht?

Smart-Home-Geräte können bequem per Fernbedienung oder App gesteuert werden.
27. Jan. 2023
Mit Energiesparen verbinden wir meistens nervigen Verzicht oder teure Investitionen. Zwei Studenten zeigen am Beispiel einer Smart-Home-Lampe, dass es auch bequemer geht. Damit sich solche Technologien durchsetzen, wird unbedingt mehr Förderung benötigt.

Kalte Zimmer, Sitzen im Dunkeln oder Waschlappen statt einer warmen Dusche - jede*r hat Energiespartipps schon zu Genüge gehört. Solche Forderungen zeigen: Verbraucher*innen müssen die Energiekrise größtenteils alleine im kalten Wasser ausbaden. Dass jeder seinen Teil zur Lösung beitragen muss, ist klar. Doch es ist schwach, Verbraucher*innen zu einem solchen Verzicht aufzurufen, während bereits effektivere Lösungen existieren.

Einer dieser Wege, die deutlich weniger Belastung für Einzelpersonen bedeuten, sind Smart-Home-Systeme, mit deren Entwicklung sich auch Phillipp Junginger und Torin Borell von der HdM Stuttgart beschäftigt haben.

Smart-Home-Geräte sind elektronische Geräte, die über das Internet vernetzt und per App oder Sprachbefehl gesteuert werden können. Dazu gehören beispielsweise intelligente Thermostate, Lampen, Sicherheitskameras und Lautsprecher.

Im Rahmen ihrer Projektarbeit entwickelten die Studenten eine Weboberfläche für Smart-Home-Geräte, die deren Benutzer*innen auf ihren Stromverbrauch hinweist. Ziel des Projekts war es, Haushaltsgeräte über einen Browser steuern zu können. Dafür wurde eine LED-Lampe an einen Einplatinen-Computer angeschlossen, der mit einer Software verknüpft ist. Das Gerät sendet dann Daten wie den Stromverbrauch, die sich im Browser anzeigen lassen.

„Jeder Endverbraucher möchte Kosten sparen. Mit Smart-Home-Technologie kann man auch die Leute erreichen, die kein Nachhaltigkeitsbewusstsein haben.

Phillipp Junginger (Projektmitglied)

Dass Benutzer*innen direkte Rückmeldung über ihren Stromverbrauch erhalten, ist schon jetzt ein wichtiger Bestandteil vieler Smart-Home-Anbieter. Gerade bei Stromzahlen, mit denen Menschen ohne Smart-Home nur einmal im Jahr auf ihrer Stromrechnung konfrontiert werden, kann es einen großen Unterschied machen, wenn der Verbrauch sichtbarer wird. Nicht nur die beiden Studenten sehen in dieser Technologie großes Potenzial: Auch das Fraunhofer-Institut kommt in einer Studie aus dem Jahr 2018 zu dem Schluss, dass sich der Energieverbrauch beim Heizen durch SmartHome um bis zu 36 Prozent reduzieren lässt.

Damit effektive Technologien wie diese kein Luxusgut bleiben, muss die finanzielle Förderung für die teuren Smart-Home-Geräte erhöht werden. Denn neben Verbraucher*innen profitiert auch der Staat, der sich neben Kosten auch ermüdende Debatten über Energiebeschaffung sparen könnte - von den positiven Auswirkungen auf das Klima ganz zu schweigen. Bevor die Bemühungen in diese Richtung nicht erhöht werden, sind Forderungen nach Waschlappen unangebracht.