Mädelstrip entlang der jungen Donau

Zwei Tage – unzählige Erinnerungen

Who run the world? Girls!
14. Febr. 2018

Alle Studenten kennen das: Die Prüfungsphase steht an … Das Leben wird zur Routine, das Bett zum Schreibtisch (bzw. Esstisch) und Nudeln zur hauptsächlichen Nahrungsquelle. Satz des Monats? „Ich hab’ keinen Bock mehr.” Was man nicht erwartet, ist, dass sich Studenten über eine Prüfungsleistung freuen und die Ankunft des Tages kaum abwarten können. So war es aber tatsächlich bei uns dieses Semester.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Lehrredaktion haben wir den Auftrag bekommen, ein Video für den Tourismusverband Junge Donau zu produzieren. Unser Studiengang wurde in Gruppen unterteilt und jedes Team an einen anderen Ort entland der Donau geschickt.

Meine Gruppe war eine Mädelsgruppe (zwei Kamera-Mädels und drei Protagonistinnen) und als Ziel hatten wir uns unterschiedliche Stationen im wunderschönen Landkreis Kelheim gesetzt. Das Abenteuer begann in unserem gemieteten Mercedes; ein knallroter Wagen, der irgendwie perfekt zu unserer Begeisterung passte.

Nach einer drei-stündigen Fahrt sind wir im Hotel Dormero, das im Herzen der Stadt Kelheim liegt, angekommen. Als wir zur Rezeption liefen, um einzuchecken, ist uns sofort aufgefallen, dass das Hotel einen sehr markanten, angenehmen Duft aufweist. „Wie ein subtiles Männerparfüm riecht’s”, meinte Sarah, eine der Protagonistinnen. Der Blick vom Zimmer aus war auf Kelheims Altstadt. An dem Wochenende war ein Stadtfest angesagt, d.h. gute Musik, leckeres Essen und lachende Gesichter an jeder Ecke. Die angenehme Atmosphäre konnten wir schon vom Hotel aus mitbekommen, was uns neugierig auf das Erkunden der Stadt gemacht hat. Davor war aber noch eine andere Station eingeplant: Kuchlbauers Bierwelt in Abensberg.

Der Kuchlbaur-Turm im Landkreis Kelheim.

Trotz Regenwetter haben wir den kleinen Ausflug sehr genossen und die Ansicht war wunderschön. Als Wahrzeichen der Bierwelt gilt der Kuchlbauer-Turm, ein Architekturprojekt des weltbekannten Künstlers Friedensreich Hundertwasser, das von seinem Freund Peter Pelikan weitergeführt und umgesetzt wurde. Vom Turm aus konnten wir die ganze Stadt von oben sehen. Das Gebäude selbst war aber schon ohne Weiteres beeindruckend. Es ist durch runde Formen, unebene Flächen und tanzende Fenster charakterisiert –typische Merkmale von Hundertwassers zeitlosen Meisterwerken. Sein Motiv: in Einklang mit der Natur.

Wir wurden auch durch die Brauerei geführt und durften über die Entwicklung der Bierkultur in der Region lernen – ja, auch Mädels interessieren sich hier und da für Bier. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es zurück zur Stadt Kelheim. Dort haben wir uns erstmal ’was zu essen geschnappt, und zwar im Restaurant „Weisses Bräuhaus” – vom Hotel in drei Minuten zu Fuß erreichbar. Wir saßen draußen im Biergarten und haben die Sonne genossen. Nachdem wir alle unser Essen gierig verschlungen hatten, machten wir uns auf dem Weg zur Altstadt, um endlich das Stadtfest zu besichtigen. Die ganze Kelheimer Innenstadt war von Musik und Darbietungen für alle Sinne belebt. Es gab Essensstände mit einer Vielfalt kulinarischer Angebote – von Laugenbrezel bis hin zu amerikanische Donuts war alles dabei. Zeit für Nachtisch!

Ellen und Lisa genießen eine Zuckerwatte.

Nach dem angenehmen Erlebnis in der Stadt war es Zeit für ein bisschen mehr Action. Wir hatten Tickets für das Love Island Festival, ein jährliches Electronic Festival, das auf der Freizeitinsel in Bad Abbach, in der Nähe von Regensburg, stattfindet. „Dein elektronischer Kurzurlaub”, so lautet der Slogan. Vier Tage, vier Bühnen, Camping, ein Freibad und Electro-Sound vom Feinsten – wir haben eigentlich nur einen Bissen vom Kuchen gekostet, aber das war schon genug, um den Geschmack zu schätzen. Das schönste an Festivals ist, meiner Meinung nach, dass alle im gleichen Boot sitzen und einfach Spaß haben wollen. Hunderte von Menschen, die sich eigentlich gar nicht kennen, fühlen das Gleiche, tanzen, springen und schreien zum selben Beat. Ein Gemeinschaftsgefühl, das durch eine Liebe zur selben Musik hervorgerufen wird. Wir haben uns, wie alle anderen, der Musik hingegeben. Es waren Momente, die von einem purem Glück geprägt waren. Und von zu viel Alkohol, das auch. Der nächste Morgen war eher von Kopfschmerzen und Übelkeit geprägt … aber nichts, das eine Tasse Kaffee nicht in Ordnung bringen kann.

Für Tag zwei war eine Wanderung entlang des Donaudurchbruchs bei Weltenburg geplant. Der Donaudurchbruch ist eine Engstelle des Donautals, die mittlerweile als eins der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns anerkannt ist. Auf einer Strecke von rund fünf Kilometern strömt die Donau zwischen prachtvollen Kalkfelswänden hindurch. Vielleicht kennt ihr dieses Gefühl, wenn der Anblick so eindrucksvoll ist, dass man glaubt, man träume. Es war als ob eine Postkarte zum Leben erwacht ist.

Der atemberaubende Donaudurchbruch bei Weltenburg.

Um den Anblick richtig genießen und die aufragenden Felsformationen aus der Nähe erleben zu können, haben wir uns entschieden, eine Schifffahrt vom Kloster Weltenburg nach Kelheim zu machen. Auf dem Schiff herrschte eine entspannende Ruhe. Wir saßen alle am Bug und richteten den Blick in die Ferne. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir zehn volle Minuten kein Wort gesagt haben. Für eine Mädelsgruppe muss das ein Rekord gewesen sein. Wenn ich die verschiedenen Haltestellen unseres Ausflugs benennen müsste, würde ich diesen Halt „innere Ruhe” nennen.

Übrigens schien „Ruhe” ein Motiv zu sein, das sich über den Rest unserer Reise durchgezogen hat. Wir haben nämlich noch am selben Tag eine WellnessTherme in Bad Abbach besucht: Die Kaiser-Therme, aka Paradies auf Erden (ich übertreibe es nicht). Im Außenbereich gibt es einen Infinity Pool, aus dem man einen fantastischen Ausblick auf das im Tal liegende Bad Abbach hat. Drinnen gibt es ebenfalls Schwimmbecken: ein „normales” und einen Whirlpool. In einem unteren Geschoss befindet sich die Kaiser-Saunawelt, anders „der Garten Eden” genannt. Da gibt es mehrere Saunen mit unterschiedlichen Aromen, eine Dampfgrotte, Ruheräume und einen atemberaubenden Saunagarten. Wir sind fünf Stunden in der Therme geblieben und haben zweckbestimmt versucht, alle Angebote wahrzunehmen. So eine Gelegenheit bietet sich ja nicht jeden Tag. Am lustigsten fand ich das Rasulbad.

Die Mädels genießen die Sonne und das Wasser.

Das ist eine Dampfbad Variante, die ursprünglich aus Ägypten stammt, bei der man sich mit Heilerde bzw. Pflegeschlämmen am ganzen Körper beschmiert. Mehrere Dampfschübe werden dann im Raum erzeugt und der Schlamm wirkt durch die Wärme auf der Haut ein. Wir haben unsere Behandlung mit einer kalten Dusche und einer anschließenden, sehr willkommenen Snack-Pause beendet. Somit kam unser Donau Erlebnis auch schon zu einem Ende. Am nächsten Morgen haben wir das Dormero-Frühstück ein letztes Mal genossen, und dann war es Zeit zum Packen und Auschecken. In unserem roten Mercedes sind wir zurück nach Stuttgart gefahren – mit Erinnerungen, die uns hoffentlich niemals verlassen werden.

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