Tierliebe

Stuttgart - Eine Stadt für Pfoten?

Luki passt sein Tempo Stuttgarts Schnelllebigkeit an.
09. Dez. 2017

Baustellen, Feinstaub und Industrie — die Neckarstadt wirkt auf den ersten Blick nicht gerade attraktiv für Hundebesitzer. Trotzdem stieg die Anzahl der Vierbeiner in den vergangenen Jahren in Stuttgart stetig an. Woran liegt das?

 

Das Tier ist des Menschens bester Freund? Die Statistik bestätigt dieses alte Sprichwort. Etwa in jedem dritten Haushalt in Deutschland ist ein Tier zu finden. Die beliebtesten Haustiere der Deutschen sind Katzen, Hunde und Kleintiere wie Hasen oder Hamster. Doch Haustiere sind nicht nur zum Kuscheln da, sie beanspruchen viel Zeit und Energie. Im Vergleich zu Katzen und Kleintieren sind Hunde schwieriger und aufwendiger zu pflegen. Früher war er noch der Bewacher des Hauses, heute ist er eher ein Freund zum Kuscheln. Die Rolle des Hundes für den Menschen hat sich gewandelt. Die Hundebesitzer halten ihre Lieblinge mittlerweile sogar in Großstädten. Doch wie lebt ein Hund in einer Großstadt, zum Beispiel in Stuttgart?

Auf den ersten Blick scheint die Stadt nicht für einen Hund geeignet zu sein. Stuttgart, die sechstgrößte Stadt Deutschlands und Standort für viele Industrieunternehmen, hat aber viel mehr zu bieten als auf den ersten Blick zu sehen ist. Tatsächlich verfügt Stuttgart über die Fläche mit den größten Stadtwäldern in Deutschland. Nach Angaben der Stadt Stuttgart beträgt die gesamte Waldfläche ungefähr 5.000 Hektar. Egal in welchem Stadtbezirk man wohnt: Stuttgart-Ost, Stuttgart-West oder Bad Cannstatt. Man findet immer eine grüne Ecke. Wer aus Stuttgart kommt weiß, wie viele Gärten, Parks und Weinberge diese Stadt zu bieten hat.

Luki ist ein tierischer Bürger von Stuttgart

Möchte man einen Tag in der Stadtmitte der Schwabenmetropole verbringen, spricht nichts gegen den vierbeinigen Freund. Sogar bei einer Shopping-Tour auf der Königstraße kann der Hund seinen Besitzer begleiten. Für eine Stärkung nach dem Shopping sind Hund und Herrchen in den Restaurants herzlich willkommen. Im Sommer kann man das besonders gut beobachten: Fast jedes Lokal und Geschäft stellt im Außenbereich einen Wassernapf für Hunde zur Verfügung.

Auch Bahnreisen mit dem Hund sollten keine Probleme bereiten. Wer einen Hund mitnehmen möchte, der nicht im Transportbehälter als Handgepäck transportiert werden kann, zahlt  nur den halben Fahrpreis. Bei einem Monats- oder Jahresticket ist ein Hund sogar im Preis mit inbegriffen. Doch auch wenn alle oben genannte Faktoren für einen Hund sprechen, gibt es einen großen Nachteil, über den Besitzer sich Gedanken machen sollten.

Die Stuttgarter U-Bahnen sind auch für Hunde angenehm

Stuttgart ist eine der beliebtesten Städte Deutschlands und wie in jeder Großstadt ist die Wohnungssuche nicht immer leicht. Wenn dann auch noch ein Haustier zum Haushalt gehört, wird das Finden einer Wohnung zusätzlich erschwert. Ein Haustier halten zu können ist ein Luxus, den sich ein Eigentümer einer Immobilie leisten kann, ein Mieter jedoch nicht. Nach Angaben des Bundesgerichtshofes ist ein generelles Hasutierverbot in Mietverträgen nicht zulässig. Obwohl die rechtliche Lage die Haustier-Besitzer unterstützt, bleibt jedem Vermieter das Recht, alleine zu entscheiden, welcher Mieter ausgewählt wird. Obwohl die Entscheidung für oder gegen einen Hund in Stuttgart nicht so leicht fällt, ist eine Zunahme der Entwicklung zu sehen. Die Grafik veranschaulicht einen Wachstum während der letzten fünf Jahre. Im Unterschied zu 2013 sind dieses Jahr insgesamt 723 neue Hunde angemeldet worden.

Daten zu angemeldeten Hunden
Laut Angaben der Stuttgarter Stadtkämmerei wird es auch in Zukunft eine Zunahme geben. Das könne zum einen an der älter werdenden Bevölkerung liegen. Außerdem würde es heutzutage viel mehr Single-Haushalt geben. Die Rolle des Hundes als Partnerersatz und Freizeitbegleiter bleibt auch künftig erhalten und wird sogar noch wichtiger.

„Ein Hund ist wie ein Herz auf vier Beinen.”

Irisches Sprichwort