Escape Rooms

Der Challenge-Maker

Gamedesigner Simon Zimpfer vor seiner Werkstatt
27. Jan. 2020

Eingesperrt sein, Rätsel lösen und in eine völlig neue Welt eintauchen – Escape Rooms haben einen regelrechten Hype ausgelöst. Egal welche Altersgruppe, jeder liebt den Nervenkitzel und das Abenteuer. Aber wer denkt sich die kniffligen Rätsel und außergewöhnlichen Szenarien eigentlich aus? Und woher kommt der Hype?

Escape Room – Dieser Begriff ist heute für die meisten kein Fremdwort mehr. Hierbei wird eine Gruppe von meist zwischen zwei und sechs Personen in einen Raum „gesperrt“ und muss innerhalb einer Stunde verschiedene Rätsel und Aufgaben lösen, um sich letztlich aus dem Raum zu „befreien“. Dabei ist vor allem Teamwork, Vorstellungskraft und räumliches Denken gefragt. Wie ein Escape Room aussieht, erfährt man erst, wenn man ihn betritt. Die Räume haben die unterschiedlichsten Konzepte und Themen, die sich sowohl in der Einrichtung und Gestaltung als auch in den Rätseln und Hinweisen zeigen. So kann ein Raum komplett einem Raumschiff nachempfunden sein, während in einem anderen Raum Schneewittchen in einem Glassarg in der Ecke liegt und befreit werden muss.

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Eintauchen in eine andere Welt

Gamedesigner Simon Zimpfer (ExitVentures, Stuttgart) schreibt den großen Erfolg der Escape Rooms insbesondere der Digitalisierung zu. In unserer mit Smartphones und sozialen Medien überfluteten Welt sitzt man nur noch selten zusammen, um gemeinsam ein Brettspiel zu spielen. Escape Rooms bieten den Menschen eine neue Möglichkeit, ihren Alltag hinter sich zu lassen und vollkommen in eine andere Welt einzutauchen. Die verschiedenen Szenarien und fesselnden Aufgaben geben den Spielern dabei das Gefühl, selbst Teil eines Videospiels zu sein. So kann jeder einmal zu Captain Kirk oder Sherlock Holmes werden.

Der Escape Room Boom

Egal, ob man einen Escape Room mit Freunden, seiner Familie oder mit den Arbeitskollegen spielt – die Chance, seine Fähigkeiten in einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit unter Beweis zu stellen, fasziniert jeden. Daher ist es kein Wunder, dass die Escape Room Branche weltweit boomt. Noch vor ein paar Jahren konnten Escape Rooms in Deutschland nur in wenigen Großstädten wie Berlin, München oder Köln gefunden werden. Mittlerweile gibt es hingegen rund 400 Betreiber, die bundesweit über 1.000 Escape Rooms anbieten. Doch woher kommt eigentlich der Hype?

Mangas, Sushi, …und Escape Rooms?

Der erste Escape Room weltweit wurde 2008 in Japan vom 35-jährigen Takao Kato entwickelt. Er war enttäuscht, dass spannende Geschichten immer nur in Büchern passieren und machte es sich zur Aufgabe, die Abenteuer ins reale Leben zu übertragen.

I wondered why interesting things didn´t happen in my life, like they did in books. I thought I could create my own adventure, a story, and then invite people to be a part of it.

Takao Kato

Zu Beginn fanden die Spiele in Japan als große Events in Stadien oder verlassenen Gebäuden statt. Der erste Indoor-Raum eröffnete schließlich zwei Jahre später. Von Japan aus schwappte die Escape Room Welle weiter nach Europa und auch nach Deutschland. Takao Kato hat mit seiner Idee also nicht nur in Japan, sondern weltweit den Puls der Zeit getroffen.