Asthma

Neue App lässt Patient*innen durchatmen

27. Jan. 2023
Ein Leben mit Asthma ist oft geprägt von Atemnot und Anfällen. Mit einer eigens entwickelten App will das sechsköpfige Asthma-App-Team nun Unterstützung bieten. Kernelemente sind Informationen über die Atemwegserkrankung und spezielle Atemübungen.

Nadine Weber aus dem Masterstudiengang Computer Science and Media entwickelt mit ihrer Projektgruppe im Modul Mobile Applications zusammen mit Marilena Brink, Kilian Kunkel, Kristin Saueressig, Maximilian von Detten und Susanne Weiß eine App für Asthmapatient*innen. Mit nützlichen Informationen, Atemübungen und einem Gesundheitstagebuch soll die App Patient*innen unterstützen. Dabei ist es dem Team wichtig, dass ihre App keinesfalls Medikamente oder Arztbesuche ersetzen soll. „Die Atemübungen sollen lediglich eine Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie sein“, erklärt Weber.

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere App den Nutzenden das Leben erleichtern kann.“

Nadine Weber

Die Idee zur App stammt von Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen des ARCIM-Instituts und der Filderklinik, darunter Dr. med. Jan Vagedes, welcher zusammen mit seiner Frau Katrin Vegedes eine Studie zur Wirksamkeit einiger spezieller Atemübungen bei Asthma durchgeführt hat. Die Ergebnisse waren sehr positiv und ließen die Idee in den Köpfen der Masterstudierenden reifen.

Ein Beispiel für eine der Übungen ist der „Breathhold-Test". Dabei setzt sich der oder die Patient*in in einer aufrechten, aber entspannten Position hin und atmet durch die Nase ein. Ziel ist es, die Luft anzuhalten, bis ein Gefühl von Luftnot auftritt. Danach soll normal weitergeatmet werden. Asthma-Patient*innen mit einer schweren Ausprägung der Erkrankung können die Luft teilweise nur für wenige Sekunden anhalten. Die App leitet die Nutzer*innen per Animationen zur korrekten Ausführung an. „Durch das Tracking der Übungsdaten lassen sich Fortschritte dokumentieren und eigene Zusammenhänge mit Faktoren der Umwelt, dem Stress oder Jahreszeiten erkennen“, weiß die 23-Jährige.

Ein Ziel ist, weiterhin mit den Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen zusammenzuarbeiten und die App mit einer noch größeren Personengruppe zu testen, um sie langfristig anbieten und verbessern zu können.“

Nadine Weber

Die App wurde mithilfe von Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen konzipiert. Diese gaben wichtige Informationen zu den medizinischen Hintergründen, mit denen die Konzeption der App beginnen konnte. Die Programmierung der App lag jedoch ganz in den Händen des Teams um Nadine Weber. Das mussten sich die Studierenden allerdings erst einmal selbst beibringen. „Niemand von uns hatte vor Projektbeginn wirklich Erfahrung in der Entwicklung von iOS-Apps mit SwiftUI“, betont Weber.

Mittlerweile befindet sich die Asthma-App in ihrer ersten Testphase. Einen konkreten Termin zur Veröffentlichung gibt es noch nicht. Trotzdem denkt das Team bereits über weitere Schritte nach.

Das genaue Konzept stellte die Projektgruppe auf der MediaNight am 26.01. vor. Dort konnte jede*r die App selbst ausprobieren und weitere Fragen stellen.