Blind in Stuttgart 2 Minuten

Wie sichtbar ist die Innenstadt?

Winfried Specht begegnet in seinem Alltag einigen Problemen
Winfried Specht stößt in seinem Alltag auf einige Barrieren | Quelle: Jenny Le
02. Febr. 2024

Die Ampel ist grün, schnell über die Kreuzung und runter zur Bahn. Für die meisten von uns ganz normal. Doch für blinde Menschen ist es in Stuttgart gar nicht so leicht, eine viel befahrene Straße zu überqueren oder sich in der Bahnstation zurechtzufinden.

Winfried Specht ist selbst blind und engagiert sich ehrenamtlich beim Blinden- und Sehbehindertenverband Baden-Württemberg als Beauftragter für Barrierefreiheit, Umwelt und Verkehr. Auf einem Rundgang rund um den Stuttgarter Rotebühlplatz zeigt er uns, wo Gefahren und Hindernisse für ihn und andere Sehbehinderte lauern. Wie können wir ihm in solchen Situationen helfen?

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Ein Rundgang mit Winfried Specht um den Rotebühlplatz. | Quelle: Video von: Jenny Le, Sarah Dodds und Pia Hartmann

In Deutschland leben 2021, laut Statistischem Bundesamt, etwa 500.000 sehbehinderte Menschen. Gut 71.000 davon sind gesetzlich blind. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DSBV) versteht diese Zahlen als „gesicherte Untergrenze“. Eine präzise Angabe gibt es nicht, da viele Sehbehinderte keinen Schwerbehindertenausweis besitzen, aber nur diese erfasst werden.

Genau festgelegt ist in Deutschland hingegen der Schweregrad von Sehbehinderungen. Dieser wird nach dem Restwert des Sehvermögens ermittelt. Demnach gelten Menschen, die weniger als 30 Prozent sehen, als sehbehindert. Bei weniger als fünf Prozent werden sie als hochgradig sehbehindert eingestuft. Gesetzlich blind ist ein Mensch, wenn er weniger als zwei Prozent Sehvermögen hat.

Wie genau Sehbehinderte sehen, hat der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin simuliert.