Triggerwarnung
Panik - mach dir (k)einen Kopf!

01 Jul 2022
„Mir wird das alles zu viel.“ Amelys Herz fängt an zu rasen, ihre Gedanken schreien förmlich, die Kehle schnürt sich zu. „Ich kriege keine Luft mehr.“ Sie sieht jetzt alles unklar und möchte am liebsten sofort aus der plötzlich viel zu kleinen Bahn entfliehen.Mia Müller
Crossmedia-Redaktion / Public Relationsseit Sommersemester 2022
Zum Profil
Rosa Sarai Bach
Crossmedia-Redaktion / Public Relationsseit Sommersemester 2022
Zum Profil
Diese Thematik ist in dem Kurzfilm „Panik“ von drei Student*innen zum Anlass der MediaNight der Hochschule der Medien abgebildet worden.
Die genannten Symptome der jungen Frau stereotypisieren eine Panikattacke. In unter vier Minuten schildern sie den Angstzustand, basierend auf wahren Erlebnissen. Zuschauer*innen werden als Laien aus der Sicht der betroffenen Person durch die verschiedenen Phasen der inneren Unruhe geführt.
Die Angststörung als psychische Disposition, wie sie in dem Film porträtiert wird, ist ein Gefühl starker Furcht. Laut „Panik“ hat bereits ein Viertel der deutschen Bevölkerung ein solches Angstgefühl mindestens einmal erlebt. Dennoch bedarf es viel Überwindung, ein solch intimes Gefühl zu visualisieren. Das liegt unter anderem daran, dass das Thema aktuell nur eine kleine Plattform des Austausches bietet. Stimmt etwas mit mir nicht? Bin ich allein mit meinen Ängsten? Das sind Fragen, die sich Betroffene stellen.
Besonders vorbelastet ist Generation Z, die sich zwangsläufig mit existenziellen Fragen auseinandersetzen muss. Im Zeitalter der Medien leben wir schneller denn je – stetiges Vergleichen auf Social Media und vor allem nervenaufreibende Nachrichten über tödliche Viren, Inflation und Mutmaßungen über einen dritten Weltkrieg.
Unsere Smartphones explodieren förmlich vor negativen Ereignissen - die Gedanken kommen nicht mehr zur Ruhe. In dieser Zeit der Ungewissheit bietet die zwischenmenschliche Kommunikation eine Möglichkeit des Gedankenaustausches. Ihr seid nicht allein und es ist okay, wenn einfach mal alles zu viel wird.
Wenn der Dialog im nahen Umfeld nicht ausreichen sollte, können professionelle Maßnahmen ergriffen werden. Psychologische Beratungsgespräche können Betroffenen dabei unterstützen, ihre Angstgedanken zu reflektieren und zu rationalisieren. Und ganz im Gegenteil zeugt eine solche Konfrontation nicht von Schwäche, sondern von der Anerkennung innerer Bedürfnisse. Auch Amely hat sich dazu entschieden, ihre Gedanken in einer Psychotherapie zu teilen.
Für professionelle Hilfe steht die Nummer 0800 377 377 6 täglich von 8 bis 20 Uhr (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg) zur Verfügung.